Schon eine ganze Weile habe ich keine neue Seife hier gezeigt, auch mich hatte es voll mit Krankheit erwischt. Nun ist aber alles überstanden und es geht frisch ans Werk!
Diese Seife hier hat einen etwas längeren Entstehungsweg hinter sich. Die erste Variante entstand in der ersten Januarwoche diesen Jahres, im Artikel Seifenmarathon Teil 4 hatte ich davon berichtet. Bei der Seife hatte ich die Flüssigkeit auf ein Minimum reduziert, dann aber noch Schafsmilch hinzugefügt. Selbst nach 8 Wochen Reifezeit ist sie immer noch etwas "gummilig", d.h. sie gibt nach, wenn man sie zusammendrückt. Das wollte ich jedoch nicht. Zwar tut dies der Qualität keinen Abbruch, in meinen Augen fühlt sie sich aber seltsam an. Also musste eine weitere Version her.
Die zweite Variante erhielt Stearinsäure als Härter und Schaumbooster. Auch habe ich ein Öl getauscht. Sie entstand am letzten Wochenende mithilfe einer neu erworbenen Einhornform. Passend dazu war ein bunter ITP-Swirl geplant. Nur leider habe ich mich in der Wahl des Duftes vergriffen und erwischte einen, der sich nicht brav verhielt. Sofort nach Zugabe dickte der Leim rasant an, sodass weder an einen Swirl, noch an eine glatte Seife zu denken war. Dennoch sehr ihr hier ein Bild, die Form selbst ist nämlich toll:
Rezept: Sonnenblumenöl (HO), Kokosöl, Kakaobutter, Olivenöl, Rizinusöl, Stearinsäure
Duft: Lavendel & Amber (GF)
Farbe: Lumi Green
ÜF: 20%
Das Schaumverhalten überzeugt bereits nach 24 Stunden. Der Schaum ist aufgrund des Lumi Green jedoch neongelb - das kann einen schon verwirren ;)
Sind die Herzen mit den Einhörnern nicht trotzdem niedlich?
Nachdem ich nun das Rezept so abgewandelt hatte, das es mich überzeugte, konnte die finale Seife entstehen. Nur leider .... falsch gedacht!
Am Freitag stellte ich die Seife nach obigem Rezept her. Ich teilte die Gesamtmenge durch 3 - es sollten drei Schichten entstehen. In den untersten Leim wanderte Nordseewattschlick. Diesen hatte ich von einer lieben Mitsiederin aus dem Seifen4um bekommen - von ihr selbst gesammelt und getrocknet.
In die mittlere Schicht kam frische Banane. Leider eine ganze .... auf nur 250gr Seifenleim .... viel zu viel!
Die oberste Schicht blieb ohne weitere Zusätze.
In der Herstellung war die Seife unkompliziert und da sah auch noch alles gut aus. Beim Anschneiden bemerkte ich jedoch den fatalen Fehler mit der Banane. Es hatte sich ein Großteil des Fettes zu Nestern abgesetzt. So konnte ich die Seife keinesfalls nutzen, sie musste entsorgt werden.
Doch ich ließ mich nicht entmutigen, gestern entstand sie dann endlich - meine Schichtseife Deluxe.
Das Rezept blieb unverändert, auch die Herstellungsart: Gesamtmenge durch 3 geteilt und somit drei separate Seifenleime nacheinander im HTP-Verfahren in die Form gegossen. Nur habe ich statt der ganzen Banane nur 20gr davon genommen, entsprechend 10% auf die GFM des Teilstückes.
Rezept: Sonnenblumenöl (HO), Kokosöl, Kakaobutter, Olivenöl, Rizinusöl, Stearinsäure
Duft: Black Cardamon und Davinia (beide GF), nur in den unteren beiden Schichten
Farbe: in der untersten Schicht ein wenig Eisenoxid Dunkelbraun, in den anderen beiden Schichten Titandioxid; zwischen den Schichten Goldpuder
ÜF: 20%
Die Duftkombination gefällt mir einfach mega gut! Die würzige Note des Black Cardamon wird von den fruchtigen Anklängen des Davinia herrlich abgerundet. Zwei weitere wichtige Faktoren beeinflussten die Duftwahl: Black Cardamon verfärbt die Seife braun, das war so gewollt, Davinia dickt die Seife an, so musste ich nicht ewig mit der nächsten Schicht warten.
Ursprünglich wollte ich nur Titandioxid als Farbunterstützer nutzen, bei der Seife am Freitag hatte ich jedoch gesehen, dass sich der Schlick zusammen mit dem Duft gräulich verfärbt. Braun war jedoch angesagt, also habe ich ein wenig nachgeholfen.
Zwischen den Schichten habe ich ein wenig Goldpuder aufgestreut. Dies allein sorgte am Freitag bereits für eine wahre Freudenexplosion .... im wahrsten Sinne des Wortes! Nachdem ich dort die Seife inklusive Goldpuder fertig gestellt hatte, schaute ich auf und traute meinen Augen nicht. Das Puder ist dermaßen fein, beim Aufstreuen hatte sich wahnsinnig viel in der Luft verteilt. Und sich dann überall wieder abgesetzt: auf den Schränken, den Regalen, meinem Werkzeug, auf mir. Alles glitzerte wie im Märchenland! Da war Großreinemachen, mitten in der Nacht, angesagt! Aber ich habe aus meinem Fehler gelernt, bei der Seife am Samstag hatte ich den Staubsauger laufen, während ich das Goldpuder aufstreute :)
Und was soll ich sagen? Ich bin begeistert !!! Herrlich glatt fühlt sich die Seife an, duftet himmlisch und wird sich toll waschen!